Einzelvorträge zu Medizin, Ethik und Spiritualität

Der ärztliche und pflegerische Alltag konfrontiert unausweichlich mit grundsätzlichen Fragen der medizinischen Ethik sowie der Bewältigung von Leid, Sterben und Tod.

Folgende Themen können in Vorträgen oder Seminaren Entfaltung finden:

Ärztliches Handeln angesichts von Grenzen

In der Begegnung mit einem erkrankten und hilfesuchenden Patienten muss der Arzt handeln – und dies, obwohl er niemals alles über den Patienten, die Erkrankung und die gewählte Therapie wissen kann. Aus dieser Wissensgrenze ergibt sich unausweichlich die Unwägbarkeit und Unsicherheit ärztlichen Handelns. Ein Architekt, der lege artis baut, kann zusichern, dass die Brücke hält. Ein Arzt, der leitliniengerecht handelt, kann dagegen den Erfolg der Therapie niemals versprechen. Diese Unsicherheit wird vom Patienten kaum jemals akzeptiert. Gefordert ist daher eine andere Form von Sicherheit: die Zu-Sicherung ärztlicher und pflegerischer Haltungen und Tugenden.

Ärztliches Handeln zwischen Berufsethos und Ökonomisierung

Die Erbringung ärztlicher und pflegerischer Leistungen hat neben der fachlichen und der menschlichen immer auch eine ökonomische Seite, die angesichts zunehmender technischer Möglichkeiten und begrenzter Ressourcen wachsende Bedeutung gewinnt. Solange dieses wirtschaftliche Handeln den möglichst wirtschaftlichen Einsatz vorhandener Mittel und eine effiziente Allokation von Gütern zum Inhalt hat, ist es keinesfalls unethisch, sondern geradezu gefordert.

Kritisch zu hinterfragen ist dagegen jedoch betriebswirtschaftliches Denken und Handeln, das vorrangig der Gewinnmaximierung dient und somit nicht mehr der Verwirklichung medizinischer Aufgaben dient, sondern Definitionsmacht über die Erfüllung der eigentlichen medizinischen Aufgaben gewinnt. Hier ergeben sich sowohl rechtliche wie auch ethische Bedenken. Notwendig sind Überlegungen und Zielvorgaben, wie ärztliches Handeln sowohl der gebotenen Wirtschaftlichkeit als auch dem verpflichtenden Berufsethos entsprechen kann.
(vgl. auch Stellungnahme der Zentralen Ethikkommission).

Spiritualität

Kaum ein Begriff ist schwieriger zu definieren und kaum ein Bereich wird in der öffentlichen und privaten Diskussion mehr gemieden: über Spiritualität wird nicht gesprochen – häufig nicht einmal mit dem engsten Partner. Aber gerade Menschen, die mit schwerer Erkrankung konfrontiert sind, haben nicht selten spirituelle Anliegen, Bedürfnisse, Fragen und Sorgen. Doch auch Ärzte und Pflegende, die diese Bedürfnisse spüren, fühlen sich unsicher und ratlos. Einfache Sprachmodelle können ihnen dabei helfen, angemessen zu reagieren und Themen zu verbalisieren – unabhängig von ihrer persönlichen Orientierung und der verfügbaren Zeit.